Das Gotische Haus gehört zu dem bedeutenden Denkmalbestand des in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommenen Wörlitzer Parkes. Es wurde von 1773 bis 1813 gebaut. Mit der Neugestaltung des Schochschen Gartens, den ein verheerendes Hochwasser im Jahre 1770 zerstörte, wurde auch für das bereits bestehende kleine Gebäude am Wolfskanal in den Jahren 1773/74 ein Neubau errichtet. In den Jahren 1785/86 erfuhr das Gotische Haus eine gartenseitige Erweiterung. Der nicht sehr breite Anbau endet in einem Querriegel und wurde schrägwinklig an das bereits bestehende Gebäude angefügt. Es sollte die ständig wachsende Kunstsammlung süddeutscher und schweizerischer Glasgemälde aufnehmen. Mit dem Anbau der beiden Pavillons am Wolfskanal in den Jahren 1787 und 1788 wurde die Kanalfront des Gotischen Hauses vollendet. In den Jahren 1789 und 1790 entstand auf der Ostseite zwischen dem quadratischen Ursprungsbau und dem östlichen Pavillon der „Neue Turm“ nach Entwurfszeichnungen Erdmannsdorfs. Mit den Erweiterungsbauten in den Ecken zwischen Gartenfront und Längstrakt in den Jahren 1811 bis 1813 und dem Umbau der beiden Pavillons am Wolfskanal wurde das Gotische Haus weitestgehend fertig gestellt. Planungs- und Ausführungsarbeiten im Blickwinkel einer Gesamtrestaurierung dienten auf der Grundlage einer verformungsgerechten Bestandsdokumentation, der Bearbeitung eines Raum-buches für zuerst 5 ausgewählte wertvolle historische Räume und der Erneuerung des Abwasserleitungssystems mit dem Bau einer biologischen Klärgrube sowie dem Einbau einer horizontalen Feuchtesperre in nahezu allen Innenwänden und den Außenwänden – hier mit zusätzlicher vertikaler Feuchtesperre.