Die bereits ausgeführten und die geplanten Fassadensanierungen und Innenausbauten des denkmalgeschützten Stadtschlosses in Ballenstedt wurden durch enormes privates Engagement der Bauherrenschaft möglich. Zusätzlich unterstützten das Land Sachsen-Anhalt sowie die Deutsche Stiftung Denkmalschutz das anspruchsvolle Denkmalpflege-Vorhaben.
Das Architekturbüro war zuvor bereits auch an der umfangreichen Sanierung des Dachstuhles beteiligt und führt die Planungs- und Bauüberwachungsaufgaben bis in die Gegenwart fort.
Der Oberhof, als Sitz der Herren v. Stammer errichtet, ist ein zweigeschossiger, nach Norden offener Dreiflügelbau in einfachen Renaissanceformen und steilem Satteldach. Der West- und Ostflügel wurde an ihren Nordenden dreigeschossig mit spitzgiebeligen Zwerchhäusern nach allen drei Seiten ausgeführt. Der Verbindungsgang in der Obergeschossebene zwischen West- und Ostflügel, an der Nordseite des Binnenhofs, wurde über drei Arkaden im 19. Jahrhundert eingefügt. Dieser wurde wegen gravierender Mängel, die zu einem unvertretbar hohen Aufwand bei der Mängelbeseitigung geführt hätten, mit Zustimmung der Denkmalpflegebehörden des Landkreises Harz ersatzlos zurück gebaut. Im Inneren sind mehrere Räume mit Kreuzgratgewölben über Mittelpfeilern aus der Erbauungszeit erhalten. Das Kellergeschoss beansprucht ca. 50 % der Gesamtgrundrissfläche und besteht aus dem, aus der Bauzeit stammenden Tonnen- und Kreuzgewölbe. Überhaupt sind die historischen baulichen Strukturen, die Treppenanlage und Raumfolgen von relativ wenigen reversiblen Veränderungen abgesehen, weitestgehend erhalten. Die baulichen Veränderungen vom Ende des 19. Jahrhunderts gehören zum erhaltenswerten Bestand.
Der erhaltene Schlossbau befindet sich bis heute noch auf dem ebenfalls erhaltenen Grundstück mit Teilen der historischen Einfriedung, Wirtschaftsbauten und einer prächtigen Lindenallee, die früher Parkanlage und Nutzgarten strukturell gliederte. Die Gesamtanlage befindet sich unmittelbar neben dem Rathaus der Stadt Ballenstedt.
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